Unsere zweite Teilnahme beim Triathlon in Roth …

Damit ihr durchblickt kurz die Personen:
Staffel „uns war grad langweilig“: Ines (swim), Holle (bike), Udo (run)
Staffel „die drei Energiebündel“: Kai (swim), Margit (bike), Sigi (run)
Einzelstarter Manfred
Supergroupies: Buxi, Andrea und Udo

Sonntag, der Wettkampftag

Frühstück gegen 05:30 Uhr, runter an den Kanal, der Elite beim Schwimmstart zuschauen, in der zweiten Startgruppe war Manfred, unser Einzelstarter vom Lauftreff, den hab ich zusammen mit Sigi, der Läuferin der Lauftreffstaffel dann beim Schwimmen ein paar Meter vom Ufer aus begleitet.

Wieder hoch zum Campingplatz, letzte Vorbereitungen, runter zum Kanal, Schwimmstart von Ines und Kai, dem Lauftreffstaffelschwimmer anschauen.

Schnell über die Brücke in die Wechselzone. Dort traf ich Udo, er meinte, hey Holle, suchst Du auch, was ich such? Ja! Ich suchte mein Fahrrad. Beim Einchecken war mein Platz belegt, so hab ich mein Rad halt auf einen freien Platz in dem Block gestellt.

Nun stand es nimmer in dem Block. Ruhig bleiben… Nur noch wenige Räder waren mit den gelben Plastikfolien bedeckt, eins davon müsste also meins sein. Nach kurzer Zeit hab ichs dann gefunden.

Nun hab ich erst mal Margit, die Lauftreffradlerin gesucht und schnell gefunden. Sie war supernervös. Sie erzählte, dass Manfred nach dem Schwimmen 10 Minuten hinter dem Plan sei, wir machten uns Sorgen, dass er es auf dem Rad versucht aufzuholen und dann einbricht. Ich war relativ ruhig aber doch auch sehr angespannt, wir wollten ja die 11 Stunden knacken und ich war etwas skeptisch. Ich dachte, auf dem Rad kann ich ruckzuck auch mal 20 Minuten gegenüber dem Vorjahr verlieren.

Kai kam nach 01:05:xx aus dem Wasser, Margit flitzte los. Ich hab ständig mein Rad kontrolliert. Ist noch Luft in den Reifen? Klar. Der Tacho funktionierte nicht. Okay, nehm ich halt nur die Zeit und orientiere mich an den alle 10 km aufgestellten Schildern.

Nach knapp 01:20 kam Ines angerannt, Wahnsinn, eine super Vorlage! Jetzt gings für mich los!

Fahrrad schieben bis zur Zeitnahme, aufsitzen und losrollen. Da fällt mir das Wetter ein. Es war herrlich, Samstag noch übelstes Wetter mit heftigen Regenschauern und starkem Wind, Sonntag sonnig, warm und sehr sehr wenig Wind. Ideale Voraussetzungen.

Ohne Tacho hiess es nach Gefühl zu fahren. Die ersten 10 km sind kurzweilig und eher schnell. 6 Stunden Zielzeit bedeutet 30 km/h, also 20 Minuten für 10 km. Beim ersten Schild hatte ich auch fast genau 20 Minuten auf der Uhr.

Der erste nennenswerte Berg fühlte sich gut an, es lief rund. In der Aero-Position fühlte ich mich diesmal auf meinem neuen Rad wohl und fuhr erst mal relativ viel in dieser Position. Ich rechnete aber damit, dass ich Probleme bekommen würde, weil ich auf dem Rad gerade mal gut 100 km trainiert hatte.

In Greding standen Udo und Tina an der Strecke und jubelten mir zu. Das tat gut. Diesmal blies der leichte Wind aus Westen, auf dem zähne Stück Richtung Greding kam er also von hinten. Optimal! Den Gredinger Berg hoch spielte ich wie gewohnt meine Stärke am Berg aus, dann ging es unspektakulär weiter. Nächstes Highlight: der Solarer Berg. War wieder phantastisch, durch die enge Zuschauergasse den Berg hochzufliegen. Dort sah ich dann auch Buxi, Andrea und Udo vom Lauftreff, die als Fans angereist waren. Hab mich riesig gefreut.

Am Ende der ersten Runde feuerten mich Ines und Volker an. 02:38:xx gegenüber 2:40:xx im Vorjahr. Sehr gut, im Vorjahr wurde ich in der zweiten Runde deutlich langsamer (02:57:xx), daher hatte ich die Hoffnung, wenn ich nur ein wenig nachlass, deutlich schneller anzukommen.

Margit war ca. 15 Minuten vor mir gestartet, ich dachte, ich überhole sie nach spätestens 2 Stunden, wenn alles normal läuft. Nach der ersten Runde hatte ich sie immer noch nicht gesehen. Hatte ich sie übersehen? Seltsam. Nach gut 3 Stunden bzw. ca. 110 km sah ich sie vor mir am Berg, absoluter Wahnsinn dachte ich, sie fuhr total locker. Ich fuhr neben sie hin und freute mich tierisch, dass sie so unglaublich schnell unterwegs war (sie hatte Zweifel, ob sie unter 7 Stunden durchkommt), nun war sie auf Kurs 06:15 und meinte, ihr ginge es noch saugut. Ganz im Gegensatz zu mir. Ich musste langsam kämpfen, hatte leichte Krampfansätze in den Oberschenkeln.

So langsam konnte ich gar nicht mehr in der Aeroposition fahren. Sowie ich es versuchte zuckten die Oberschenkel. Ich ahnte Böses. Das Gefühl sagte mir, dass ich viel Zeit in der zweiten Runde verlieren werde.

Erst mal kam der Berg bei Selingstadt. Dort standen wieder Buxi, Andrea und Udo. Geil. Wenns nicht gut läuft helfen Fans an der Strecke unglaublich viel. Ich war bester Laune, ich kämpfte, dachte an Günter, der mir erzählt hat, dass er bei Läufen im Wettkampf immer Sprüche wie „ich bin Haile Gebreselassi, ich bin stark, ich bin schnell“ vor sich hinsagt. Ich führte Selbstgespräche… „mir gehts gut, ich bin stark, ich hab Kraft für eine superschnelle zweite Runde…“ „ich bin Jan Ullrich, ich bin schnell… NEIN… ich bin nicht Jan Ullrich…. wer bin ich? Ich bin Holle, ich trinke Wasser, ich esse Riegel und Bananen, ich drücke mir Gels rein, das macht mich schnell genug, ihr könnt mich alle mal am A…. lecken, was mach ich hier? Nie wieder! Doch, ich bin stark, ich lass mich von den schweren Beinen nicht verarschen, ich mach Druck, lass mich nicht hängen“ …

So ähnlich lief das nun immer wieder ab. Manchmal wurde ich durch Zuschauer abgelenkt, manchmal ertappte ich mich dabei, mich hängen zu lassen, da ging das Spiel von vorne los.

Ich hatte kaum mal etwa gleichschnelle Radler um mich rum, meist überholte ich deutlich langsamere Radler, musste ständig aufpassen, dass ich nicht deren Tempo fahr.

In Greding standen wieder Udo und Tina, ich lag noch recht gut in der Zeit und rief, Udo solle sich auf 05:45 einstellen. Den Berg kam ich immer noch kraftvoll hoch.

Nun kamen wieder die km-Schilder, die im Bereich von 130, 140 und 150 km total daneben sind. Da sieht es dann so aus, als wär man 15 Minuten zu langsam unterwegs, ich kannte das noch vom letzten Jahr und war gespannt, wie sich das am Ende noch entwickelt.

Solarer Berg, wieder Buxi, Andrea und Udo, wieder beste Laune. Noch ca. 30 km. Junge, das ziehst Du noch voll durch!

Ich war über dem Limit, eine Gratwanderung zwischen totaler Erschöpfung und Hoffnung. Nach 05:27 war ich wieder auf der Brücke beim Wechsel Schwimmen/Rad, 02:49 für die zweite Runde. Okay. Nicht so viel Zeit verloren wie befürchtet. Der Rest ging letztes Jahr in ca. 16 Minuten, 5:45 war also noch drin.

Noch eine Viertelstunde lang kämpfen! Es war hart, übelst hart. 1 km vor dem Ziel geht es nochmal ganz sanft bergauf, da fliegt man normalerweise drüber, über diesen Hügel. Ich brauchte einen kleinen Gang, hab mich drübergerettet, die Uhr zeigte noch genug Spielraum.

Nach 5:43:xx hielt mich ein Helfer vor der Zeitnahmematte an, hielt mein Rad, Mist, Uhr abdrücken, GPS aus der Rahmentasche fummeln… Okay, nach 5:44:xx bin ich über die Matte. diesmal wusste ich ja, wo ich hin muss. Gehen war wieder schrecklich, die ersten Schritte, wenn man vom Rad steigt sind grausam.

Udo wartete und war begeistert, dass wir nun schon 20 Minuten gegenüber 2006 gut gemacht hatten. Er ging auf die Strecke.

Ich unterhielt mich mit Sigi, ging Cola trinken und Wurst-, Käsebrötchen, fetten Quarkkuchen essen, wartete dann zusammen mit Sigi auf Margit, die sensationell früh in der Wechselzone auftauchte. 06:12:xx war ihr Radsplit, unglaublich.

Draussen warteten Buxi, Andrea und Udo, ich ging raus, schnappte mein am Vorabend geparktes MTB und wir fuhren zusammen an den Kanal, wo wir Marathon-Kilometer 21 und 38 sehen konnten.

Kaum waren wir dort kam Manfred angelaufen. er quälte sich, lief aber noch immer recht flott. Manfred kam am Ende auf eine Gesamtzeit von 10:57:xx, einfach unglaublich!

Kurz danach kam Udo zu km 21. Ich lief ein Stück mit Udo mit, er lief locker, war auf 03:30-Kurs, meinte, er würde sicherlich irgendwann einbrechen.

Nicht lange mussten wir auf Sigi warten, die auch super im Rennen lag, auch sie sollte am Ende mit neuer Marathonbestzeit von 3:41:xx ins Ziel laufen.

Nun radelten wir zurück in den Zielbereich, hier traf ich Ines, die meinte, Udo müsste gleich da sein. Ich ging ihm an der Strecke entgegen und schon tauchte er auf. Wir liefen zusammen weiter, gabelten Ines auf und genossen die letzten paar hundert Meter bis ins Ziel.

20 Meter vor dem Ziel lag ein Einzelstarter mit Krämpfen am Boden, wir wollten ihm auf die Beine helfen, bis ein Ordner meinte, wir sollen ins Ziel laufen, ihm wird schon geholfen.

Überglücklich kamen wir im Ziel an. 10:35:xx, phantastisch!

Kai: super Schwimmzeit 01:05:xx
Ines: neue pers. Schwimmbestzeit 01:19:xx
Margit: phantastischer Radsplit 06:12:xx
Holle: neue pers. Radbestzeit 05:44:xx
Sigi: neue pers. Marathonbestzeit 03:41:xx
Udo: neue pers. Marathonbestzeit 03:28:xx
Manfred: unglaubliche 10:57:xx

Habe fertig.