24 Tage war ich incl. An- und Abreise unterwegs. Radelnd und wandernd kamen 1.100 km mit 18.000 Höhenmetern zusammen.
Sooooo wenig Kilometer würde ich normalerweise denken Völlig egal! Jeder Meter hatte es in sich. Erlebnisse, Emotionen, Menschen, Natur. Vieles wird unvergesslich bleiben.
Ein paar Bedenken hatte ich, wie es sein wird, über drei Wochen lang allein unterwegs zu sein. Die Bedenken lösten sich in Luft auf. Es war klasse, Entscheidungen und Fehlentscheidungen allein getroffen zu haben. Ohne Rücksicht auf Empfindlichkeiten und Befindlichkeiten anderer meine eigenen Empfindungen dermaßen intensiv wahrzunehmen und steuern zu können, sämtlichen Gelüsten nachgehen zu können, festzustellen, wie einfach Ansätze schlechter Laune in allerbeste Laune wandelbar war, das hatte großen Anteil daran, dass die Tour gefühlt so grandios wurde
Okay … die letztjährige Nordkaptour gemeinsam mit tollen Menschen war höchstwahrscheinlich genauso grandios
Am Ende wurde aus der Slowenien-Tour ja fast mehr eine österreichische Alpentour, die Idee, vor dem schlechten Wetter zu fliehen war auf jeden Fall gut und die östlichen Alpen, die ich nicht so gut kenne haben mir bestens gefallen.
Ich bin ja ein wenig ein Ausrüstungs- und Leichtgewichts-Freak. Ich war mit Gepäck für 4 Jahreszeiten unterwegs, da kam schon einiges zusammen. Hintenraus hab ich gemerkt, dass ich mich nach und nach an das Gewicht gewöhnt hatte. Von daher würde ich sagen, dass „ultraleicht“ gern überbewertet wird Vor allem von mir. Klar, ich hab mich auch an meinem funktionierenden Zeug erfreut und ein 25-Kilo-Rad incl. Gepäck macht wahrscheinlich manchmal mehr Spaß als ein klappernder 50-Kilo-Bolide, entscheidend ist es aber sicherlich nicht
Immer wieder mal musste ich an hier gestellte Fragen denken, zu denen ich auch gerne meinen Senf dazugebe … welches Rad, welche Taschen, welche Unterhose muss ich kaufen, um eine tolle Tour fahren zu können. Scheissegal. Wahrscheinlich hätte ich mit einem klapprigen Klapprad mit zwei Anhängern hinten dran auch viel Spass gehabt. Der Blödsinn über den Bärensattel ersetzte ca. fünfundzwanzigtausend an Bahnhöfen nicht vorhandene oder nicht funktionierende Aufzüge. Auch in dieser Hinsicht kam ich also auf meine Kosten Wahrscheinlich geht es mir mit solchen Hürden gut, weil ich mir die selbst in den Weg lege und nicht jemand anders oder die Bahn, auf die ich schimpfen könnte. Ich schimpf dann halt gedanklich kurz mit mir und dann ist es auch wieder gut. Hinterher sind gemeisterte Hürden eh die Highlights
Die Mischung aus Extremgenuss, Extremanstrengung, Regentrübsal, Sonnenbrand, frieren, schwitzen und auch alles im Komfortbereich dazwischen war einfach perfekt.
Ich bin noch nicht wieder vom Höhenflug gelandet und wünsche jedem, dass er sich die Welt ein bisschen so macht, wie sie ihm gefällt. Oder ihr
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